Junge Europäer in Südosteuropa – Ein Gemeinschaftsprojekt zur Förderung von gesellschaftlichem Engegement, der Umwelt und Menschenrechten.
Nach wirklich sehr, sehr langen 353 Tagen trafen sich beinahe alle Teilnehmer des Summercamps 2008 erneut. Diesmal nicht in Deutschland, sondern in Serbien. Die erste und längere Zeit dieser Rückbegegnung verbrachten wir in Bela Palanka, wo wir in Zelten schliefen – einige von uns zum ersten Mal. Das Gelände der gastgebenden Pfadfinderorganisation “Remizijana” befindet sich auf einem Hügel, von dem aus man eine malerische Aussicht auf den Ort hat. Das einzige Leid war, dass dieser kleine Berg tagtäglich mehrere Male erklommen werden musste – sodass man sich lieber zweimal davon überzeugte, nichts vergessen zu haben, bevor man sich auf diesen Weg machte.
Am Anfang hatten wir Workshops mit den Schwerpunkten Einflüsse der Medien und Integration von Roma in der Gesellschaft. Durch diese Workshops lernten wir unter anderem einiges über die Lebensverhältnisse dieser Minderheit in Bela Palanka. Uns wurde ebenso ermöglicht, Roma Jugendliche zu treffen und den größten Teil unserer Zeit gemeinsam mit ihnen zu verbringen, was wirklich großartig war. Während unserer Arbeit in einem lokalen Kindergarten unterstützen sie uns tatkräftig und brachten uns viele Dinge bei. Unsere praktische Arbeit bestand aus der Konstruktion von Klettergerüsten und Sitzbänken, dem Erstellen kleinerer Spielsachen und dem Bemalen von Mauern und vorhandenen Blumenkästen. Unsere Roma Freunde boten sich auch an, uns durch die Stadt Niš zu führen. All diese Dinge und Erlebnisse brachten uns schlussendlich zu einer sehr emotionalen Abschiedsnacht, obwohl wir unseren Aufenthalt in Bela Palanka eigentlich mit einem lustigen Maskenball abschließen wollten… Für die gesamte Zeit im Camp waren wir unter anderem in Projektgruppen eingeteilt, durch deren Arbeit wir versuchen wollten, alle wichtigen Momente in Erinnerung zu behalten. Es wurde ein Camp-Video gedreht, ein Blog erstellt, eine Zeitung gedruckt und ein Fotoalbum zusammengestellt. Nicht zu vergessen ist die Sport- und Party-Gruppe, deren Aufgabe darin bestand, die Freizeit auf eine unterhaltsame und interessante Art und Weise zu gestalten.
Den zweiten Abschnitt des Camps lebten wir in der wunderschönen Stadt Subotica, in der wir eine deutlich bessere Situation der örtlichen Gemeinschaft erkennen konnten. Die Minderheiten hier sind nicht so ausgeschlossen wie wir es in Bela Palanka erkennen konnten. In Subotica besichtigten wir das Stadtzentrum mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Auch hier hatten wir interessante Workshops, in denen wir nicht nur Zuhörer sondern aktive Teilnehmer sein konnten: Wir machte eine Umfrage mit Leuten im Ort. Sie sollten die Situation der lokalen Minderheiten einschätzen und wir waren sehr zufrieden mit den Ergebnissen, da es überraschende Auskünfte gab.
Verglichen mit den Zelten, an die wir mittlerweile gewöhnt waren, erschien uns das Studentenwohnheim, in dem wir nun untergebracht waren, wie das Plaza Hotel…
Während der letzten Tage hatten wir wichtige Gespräche mit den Betreuern, die zukünftige Projekte betrafen. Die ganze Gruppe hat sich dazu entschlossen, sich im nächsten Jahr für ein eigenes, selbstständiges Projekt wieder zu treffen. Im Gespräch mit anderen Teilnehmern stellte sich schnell heraus, dass sich alle freuen würden, 2010 ein eigenes Camp zu organisieren.