Mitteleuropa trifft Südosteuropa

Unser dreiwöchiges 8. Sommercamp mit Teilnehmern aus den westlichen Balkanstaaten und Mitteleuropa ging am 15. August zu Ende. Die 35 Jugendlichen und ihre 10 Betreuer kehrten wohlbehalten in ihre Heimatländer Bosnien und Herzegovina, Kroatien, Montenegro, Serbien, die Niederlande, Polen und in ihre Heimatorte im Rhein-Sieg-Kreis zurück. Alle haben im Malteserhof in Königswinter, Standort und Unterkunft für das Sommercamp, und in der Bonn-Kölner Region viel erlebt, erlernt, erfahren und für ihre persönliche Zukunft viele Freundschaften geschlossen.

Im Mittelpunkt des Programms standen vertrauensbildende Aktivitäten, Floßbauen und Floßfahren, Klettern, Diskussionsrunden zum Leben in den jeweiligen Heimatländern, zu Europa und den Menschenrechten, kreative Workshops Theater, Musik, Landart, Zirkus sowie Medienprojekte Zeitung, Radio und Video. Auch das Phantasialand, Köln und Bonn wurden besucht.

Was auch dieses Jahr auffiel: Die jungen Menschen aus den westlichen Balkanländern, die ja noch draußen vor der EU Tür stehen, bringen den EU europäischen Dingen großes Interesse entgegen, und ihre Vorkenntnisse sind beachtlich.

In der Rückschau begreifen sich die jungen Menschen als Gemeinschaft, in der es darauf ankommt, eigene Beiträge einzubringen und nicht darauf zu warten, dass von „oben her“ schon was geschehen würde. Sie waren von der Gruppendynamik und vom plötzlich vorhandenenVerständnis füreinander selbst überrascht und nehmen mit nach Hause, dass in kurzer Zeit eine offene und sich vertrauende Gemeinschaft entstehen kann, unabhängig von Religion oder Nationalität.

Wie Umfragen zum Ende des Camps belegen, möchten sie im nächsten Jahr zu einer Rückbegegnung erneut zusammenzukommen. Die Gruppe hat sich dafür ausgesprochen, die Themen Umwelt, Medien und Kommunikation sowie Anti-Diskrimierung zum Inhalt der Rückbegegnung zu machen und dabei aber auch gemeinsam an einem sozialen Projekt für andere zu arbeiten. Unser montenegrinischer Partner, die NRO SVETIONIK aus Bar, hat bereits mit den Vorarbeiten für eine Rückbegegnung 2010 in Montenegro begonnen und einen Förderantrag auf finanzielle Unterstützung in Brüssel eingereicht.