Das C15-Sommercamp 2014 – so viel mehr als nur irgendeine Freizeit!

Während es für sechs bosnische, vier kroatische, fünf montenegrinische, acht polnische und vier serbische Jungen und Mädchen sowie ihre Betreuer ein Ausflug ins Ungewisse war, so würden doch viele deutsche Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren eher gelangweilt die Augen verdrehen, wenn sie von einem 19-tägigen Sommercamp in Königswinter bei Bonn hören würden.

Doch allein die verschiedenen Länder, aus denen die Teilnehmer kamen, machen deutlich, dass es sich beim Campus15-Sommercamp nicht um irgendeine Jugendfreizeit mit partysüchtigen Teenagern handelt. Vielmehr ist das Sommercamp, wie alle Teilnehmer, darunter auch sechs Deutsche, bestätigen können, ein once-in-a-lifetime-Erlebnis, das für alle Teilnehmer unvergesslich bleiben wird.

Das liegt in an verschiedenen Faktoren. Erstens an den Teilnehmern, die unter vielen Bewerbern ausgesucht wurden und zu Hause vielfach in NGOs wie Bildungs-, oder Kultureinrichtungen, Hilfswerken oder bei den Pfadfindern aktiv sind. Weltoffen, motiviert und voll mit Ideen, sowie dem Anspruch, etwas zu verändern, trafen diese Jugendlichen aufeinander. Es begann ein spannender Prozess des Abtastens und Sich-kennen-lernens, und nach und nach schweißen gemeinsame Erlebnisse eine Gemeinschaft zusammen, die sich nicht so leicht wieder auseinanderbringen lässt. Freundschaften, die hier entstehen, halten, wenn nicht ewig, so doch eine Ewigkeit.

Zweitens sollte man wohl die „Location“ erwähnen, an dem das Sommercamp stattfindet: Der Malteserhof in Königswinter, ein alter, verwinkelter Gutshof mit majestätischem Turm und einem riesigen Park, sind ein Areal, das Atmosphäre schafft und keine Wünsche offen lässt. Auch die deutschen Teilnehmer am Sommercamp 2014 kamen sich hier wie im Urlaub vor.

Schließlich das Programm, der Sinn und Zweck des Sommercamps. Es sind nicht zufällig Jugendliche vom Balkan sowie aus Deutschland und Polen, die hier lernen sollen, sich gegenseitig zu verstehen und Vorurteile abzubauen. Dazu gab es eine Vielzahl gemeinsamer Aktivitäten, wie ein „Orientation hike“, eine Art Schnitzeljagd, Rafting, Klettern und vieles mehr. Auch Workshops und Diskussionen waren ein wichtiger Teil des Programms. So gab es unter anderem Workshops zu Menschenrechten, dem Abbau von Vorurteilen und zur Zukunft der Europäischen Union. Hierbei gab es auch immer Kontakt mit Entscheidungsträgern wie einer Vertreterin der Europäischen Repräsentanz in Bonn, Herrn MdEP Axel Voss und einer Menschenrechtsaktivistin aus Serbien. Zudem wurde eine Pressekonferenz veranstaltet, bei der sich einige der Teilnehmer den zahlreichen Fragen der Medienvertreter stellten.
Auch Kreativität war ein wichtiger Teil des Programms. Daher gab es die sogenannten „Creative Workshops“, die sich in die Gruppen LandArt, Theater, Zirkus und Musik/Percussion aufteilten. Neben diesen ermöglichten die Project Groups es den Teilnehmern, sich kreativ auszutoben und gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Die Project Groups waren unterteilt in Video, Radio, Zeitung und Commercial. Letztere Gruppe kümmerte um PR und die Organisation von Partys und anderen Veranstaltungen während des Camps. Durch die Arbeitsergebnisse der Project Groups hatten die Teilnehmer am Ende alle wunderbare Erinnerungen in digitaler und gedruckter Form, die sie mit nach Hause nehmen konnten. Das dritte wichtige Element neben Creative Workshops und Project Groups waren die Element Groups, die für die Zeit des Camps zur Familie wurden. Hier konnte man sich austauschen, Probleme, Wünsche und Hoffnungen besprechen und stieß stets auf offene Ohren. Ausflüge nach Köln und Bonn, ein „Sports Day“, sowie zahlreiche Partys sorgten für Abwechslung.

Last but not least sind C15-Vorsitzender Hubert Simon und unsere „Teamer“, zu nennen. Ersatzeltern, große Geschwister und manchmal auch ein winziges bisschen Lehrer in einem, waren sie es, die uns mit Organisationstalent und Begeisterungsfähigkeit dieses unvergessliche Erlebnis ermöglicht haben.

Wieso unvergesslich?
Das lässt sich nicht in Worte fassen, was man sagen kann, ist, dass in der Zeit des Camps unvergleichliches Gemeinschaftsgefühl entsteht, das wunderbare Freundschaften hervorbringt.
Wer es genauer wissen will, dem bleibt nur eines übrig: Sich für das nächste Sommercamp zu bewerben und selbst unvergessliche Erfahrungen machen!

Henri Weindel, Teilnehmer Sommercamp 2014